Automatisierter Betrieb – Nutzen und Kosten im Vollbahn-Bereich
Verglichen mit U-Bahn-Systemen weltweit steht die Digitalisierung und Automatisierung der Vollbahn erst am Anfang. Gemeinsam mit dem DLR hat civity mögliche Anwendungsfälle und Szenarien analysiert.
ETCS und andere Leit- und Sicherungssysteme sind wesentliche Eckpfeiler der Digitalisierung im Bahnsektor. Sie bilden die Grundlage, um zusätzliche Kapazitäten im Netz zu erschließen, die Zuverlässigkeit zu erhöhen und die Lebenszykluskosten zu senken. Mit der Verfügbarkeit dieser Systeme liegt die Frage auf der Hand: In welchem Ausmaß sollte der Zugbetrieb auf die nächste Automatisierungsstufe gebracht werden? Wo ergeben höhere Automatisierungsgrade, die einen fahrerlosen Betrieb ermöglichen, tragfähige Business Cases?
Offensichtlich gibt es keine einfache Antwort auf diese Frage. Das Eisenbahnsystem ist komplex und bietet eine Vielzahl von sehr unterschiedlichen Leistungen wie S-Bahn- und Pendlerverkehre, Hochgeschwindigkeitsverbindungen und den Güterverkehr an.
In einem Online-Symposium des DLR am 4. November stellte Frank Zschoche die gemeinsam mit dem DLR erarbeiteten Anwendungsbereiche, Automatisierungsgrade und Szenarien sowie ihre wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit vor. Eine erste Bewertung basiert auf einem umfassenden Nutzen-Kosten-Modell, das eine Vielzahl betrieblich-technischer und ökonomischer Parameter abbildet und beispielhaft die Auswirkungen verschiedener Automatisierungsszenarien im S-Bahn-Segment darstellt.