Urbane Mobilität im Umbruch?
In der ersten Ausgabe von matters widmen wir uns den aktuellen Veränderungen in den urbanen Mobilitätsmärkten am Beispiel der Free-Floating-Carsharing-Systeme (FFC).
Im Fokus der Studie stehen die Bewertung der verkehrlichen und ökonomischen Relevanz der FFC-Systeme und die Ableitung von Empfehlungen für die Stadt- und Verkehrsplanung, für Mobilitätsdienstleister und FFC-Anbieter. Dazu wurden weltweit über einen Zeitraum von einem Jahr rund 115 Millionen Datensätze erfasst und mehrstufig ausgewertet. Mit Hilfe dieses Datensatzes lassen sich rund 18 Millionen Anmietungen nachbilden.

In der Carsharing-Hauptstadt Berlin erreichen die Free-Floating Systeme einen Modal-Split Anteil von 0,1%.
Die bestehenden Free-Floating-Carsharing-Systeme erreichen aufgrund ihrer geringen Flottengröße und ihrer geringen Auslastung keine nennenswerte verkehrliche Relevanz in den jeweiligen lokalen Verkehrsmärkten und leisten damit keinen direkten Beitrag zur Lösung von Verkehrsproblemen in Ballungsräumen.

Die Nachfragespitze beim Free-Floating-Carsharing liegt tendenziell im After-Work- und Freizeitverkehr.
Free-Floating-Carsharing deckt Entfernungsbereiche und Mobilitätsbedürfnisse ab, die größtenteils mit dem öffentlichen Verkehr oder dem Fahrrad zu bewältigen gewesen wären. In Berlin sind 50 Prozent der Fahrten kürzer als fünf Kilometer. Diese Fakten, ergänzt um nicht repräsentative Nutzeraussagen, führen uns zu der These, dass Free-Floating-Carsharing in einem erheblichen Umfang „motorisierte Bequemlichkeitsmobilität im Nahbereich“ ist, die vorher mit stadt- und umweltverträglicheren Verkehrsmitteln, wie dem öffentlichen Verkehr und dem Fahrrad, durchgeführt wurde.
Die Nachfragespitze beim Free-Floating-Carsharing liegt tendenziell im After-Work- und Freizeitverkehr.
Die bestehenden Free-Floating-Carsharing-Systeme erreichen aufgrund ihrer geringen Flottengröße und ihrer geringen Auslastung keine nennenswerte verkehrliche Relevanz in den jeweiligen lokalen Verkehrsmärkten und leisten damit keinen direkten Beitrag zur Lösung von Verkehrsproblemen in Ballungsräumen.

An privaten Pkws wird regelmäßig kritisiert, dass es sich weniger um Fahrzeuge als vielmehr um Stehzeuge handelt. Im bundesweiten Durchschnitt wird ein Pkw nur 1 Stunde am Tag bewegt, 23 Stunden dagegen steht er überwiegend im öffentlichen Raum. Innerstädtisch wird ein Pkw ca. 30-45 Minuten pro Tag bewegt. Über alle drei Anbieter hinweg wird ein FFC-Fahrzeug lediglich rund 62 Minuten am Tag produktiv genutzt.
Autoren
Quellen
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Die Ergebnisse der Studie basieren auf eigenen Erhebungen. Über einen Zeitraum von einem Jahr (April 2013 bis März 2014) wurden rund 115 Millionen Datensätze erfasst, bereinigt und mehrstufig ausgewertet. Mit Hilfe dieses Datensatzes, lassen sich rund 18 Millionen Anmietungen nachbilden.
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Alle Karten wurden mit dem Open Source GIS „QGIS 2.4“ erstellt (www.qgis.org).
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Für die Hexagondarstellungen wurde zusätzlich das Plugin „MMQGIS“ genutzt (michaelminn.com).
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Die Verwaltungsgrenzen stammen vom „Amt für Statistik Berlin-Brandenburg“ (daten.berlin.de).