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Den ÖPNV auf Herz und Nieren geprüft: Vorstellung des ÖPNV-Report Baden-Württemberg

Verkehrsminister Winfried Hermann hat am 9. Dezember gemeinsam mit Stefan Weigele die Ergebnisse des ÖPNV-Report für Baden-Württemberg vorgestellt, den civity im Auftrag des Verkehrsministeriums erstellt hat. Der Bericht bildet die Grundlage für die Weiterentwicklung der ÖPNV-Strategie bis 2030.

Quervergleich der Angebotsqualität mit Regionen im In- und Ausland

Grundlage des Reports bildet eine systematische Status-quo-Analyse des ÖPNV auf Ebene der Verkehrsverbünde, der Stadt- und Landkreise bis hin zur Gemeindeebene. Den Kern der Untersuchung bildet ein detaillierter Vergleich mit anderen, ähnlich strukturierten Verbünden und Regionen aus Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz und Österreich. Dabei wurden unter anderem die Angebotsqualität, das Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die Nachfrage im ÖPNV betrachtet.

Verdopplung der Fahrgastzahlen bis 2030 möglich

Der Abgleich mit den Best-Practice-Regionen zeigt, dass die von der Landesregierung als Ziel ausgegebene Verdopplung der Nachfrage im öffentlichen Nahverkehr bis 2030 (Bezugsjahr 2010) erreichbar ist. Der Blick in die Vergleichsregionen verdeutlicht aber auch, wie stark das bestehende ÖPNV-Angebot ausgebaut werden muss, um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen: so müssen beispielsweise die Fahrpläne von Bussen, Straßenbahnen und Bahnen gerade im ländlichen Raum erheblich verdichtet, sowie die Betriebszeiten ausgeweitet werden.

Ergebnisse fließen direkt in die ÖPNV-Zukunftskommission BW ein

Eine von Verkehrsminister Hermann eingesetzte ÖPNV-Zukunftskommission mit Vertretern aller relevanten Branchenakteure erarbeitet seit Juli 2020 u. a. auf Basis des ÖPNV-Report eine Strategie, wie das Verdopplungsziel der Landesregierung erreicht werden kann. Ein signifikanter Angebotsausbau, die Stärkung der Digitalisierung von Tarif und Vertrieb sowie eine bessere Verknüpfung des ÖPNV mit anderen Verkehrsmitteln, insbesondere dem Fahrrad, wurden dabei als relevante Hebel identifiziert.

Begleitet wird der zweijährige Strategieprozess von civity Management Consultants in Zusammenarbeit mit Zebralog und SMA. Stefan Weigele, Partner bei civity, betonte die Bedeutung des Projekts für die weitere Entwicklung des ÖPNV im Südwesten Deutschlands: „Wir freuen uns sehr, an diesem strategischen Projekt mitwirken zu können. Selten wurde so umfassend und systematisch untersucht, wie sich das Ziel einer Verdopplung der Nachfrage im ÖPNV ganz konkret erreichen lässt. Als gebürtiger Ravensburger freut es mich ganz besonders, diesen Prozess in meiner Heimatregion zu begleiten.“

Link zu den Vorträgen und zur Aufzeichnung des Livestreams:
https://vm.baden-wuerttemberg.de/index.php?id=18170&no_cache=1