Mit einem landesweiten Umsetzungsmodell zu höherer Betriebs- und Kosteneffizienz bei On-demand-Ridepooling-Verkehren
Die im April 2022 veröffentlichte „Potenzialanalyse On-demand-Ridepooling im Ruhrgebiet“ hat gezeigt: Durch den Einsatz solcher Verkehre lässt sich die Erschießungs- und Verbindungsqualität besonders im suburban-ländlichen Raum signifikant steigern. Um für On-demand-Ridepooling-Verkehre in NRW einen organisatorischen und finanziellen Rahmen zu schaffen, wurde in diesem Folgeprojekt nun ein landesweites Umsetzungsmodell konzipiert, welches langfristig dazu beitragen soll, die standarisierte Etablierung von On-demand-Verkehren zu ermöglichen.
Im Auftrag des Kompetenzcenters Digitalisierung NRW (KCD) hat civity in diesem Rahmen nun zwei der acht Handlungsempfehlungen aus der Potenzialanalyse vertieft und einen Konzeptvorschlag für ein landesweit standarisiertes On-demand-Ridepooling-System für NRW erarbeitet.
Der Umsetzungsmodellvorschlag identifiziert die standarisierte Etablierung als Gemeinschaftsaufgabe der Ebenen Land, Verbünde und Verkehrsunternehmen/ÖSPV-Aufgabenträger. Das Konzept berücksichtigt darüber hinaus bestehende Strukturen, fokussiert sich auf die jeweiligen Stärken der Akteur:innen und verankert On-demand-Verkehre finanziell, regulatorisch und technologisch im ÖPNV in NRW.
Die verschiedenen Verantwortungsbereiche wurden im Umsetzungsmodellvorschlag in den genannten drei Ebenen ausgestaltet. So ist das für Verkehr zuständige Ministerium in NRW (MUNV) übergreifend für die gesicherte Bereitstellung von Finanzierungselementen verantwortlich. Kernaufgabe ist weiterhin die Bereitstellung einer zentralen, landesweit mandantenfähigen Technologieplattform. Diese wird im Konzeptvorschlag durch eine landesweit tätige Landesinstitution, wie dem Kompetenzcenter Digitalisierung NRW (KCD), bereitgestellt und gemanagt.
Die Verbundebene (inkl. Zweckverbände) übernimmt im Konzeptvorschlag eine tragende Rolle zur Unterstützung der lokalen Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen zur standarisierten Etablierung der On-demand-Verkehre. Unterstützt werden die lokalen Akteure insb. bei Planung und Betrieb über die Bereitstellung von Fördermitteln, Leitfäden und Austauschformate.
Die Ebene der Verkehrsunternehmen und ÖSPV-Aufgabenträger behält ihren lokalen Handlungsspielraum und etabliert eigenständig On-demand-Verkehre. Dabei nutzen die Akteur:innen die finanziellen Anreizstrukturen der Landes- und Verbundebene und profitieren durch Austauschformate von Synergieeffekten bei Planung und Betrieb der Systeme. Besonders berücksichtigt wurden auf dieser Ebene auch kommunalüberschreitende Planungen, um On-demand-Verkehre bedarfsgerecht auszugestalten. Hierzu haben wir einen Stufenplan als Hilfestellung erarbeitet, um Verkehrsunternehmen und ÖSPV-Aufgabenträger bei der Planung von Verkehren zu unterstützen, die kommunale Grenzen überschreiten.
Auf der Website des Kompetenzcenters Digitalisierung finden Sie den vollständigen Ergebnisbericht. Weitere Informationen zur Potenzialanalyse können Sie auf unserer Webseite abrufen.