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Viel bringt viel: Umfassender Ausbau und Qualitätssteigerung des ÖPNV zur Fahrgaststeigerung sollen im VGN voran gebracht werden

Aufbauend auf der im März vorgestellten Standortbestimmung des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN), die konkrete Handlungsbedarfe aufgezeigt hatte, folgte nun die Vorstellung der Verbundstrategie 2030. Damit startet der VGN die Diskussion über die künftige Ausrichtung und Gestaltung des Verkehrsverbundes, um seine gesetzten Ziele bestmöglich zu erreichen: signifikante Fahrgaststeigerungen, Stärkung des Umweltverbunds im Großraum Nürnberg und Reduktion der CO2-Emissionen. Fachlich und kommunikativ begleitet wird der Prozess durch civity und boy Strategie und Kommunikation.

Ausgangspunkt für die Strategieentwicklung war eine datengestützte Standortbestimmung innerhalb des VGN und der Vergleich mit neun Verkehrsverbünden und Regionen im DACH-Raum durch civity. Dabei im Fokus standen insbesondere die Angebotsqualität, der Zugang zum öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und die Reisezeiten im Vergleich mit dem Pkw. Die im März vorgestellte Studie kam dabei zu folgenden Kernerkenntnissen:

  • Der VGN verfügt über die höchste Netzdichte der deutschen Verbünde in der Vergleichsgruppe.
  • Die Angebotsdichte im VGN liegt signifikant unter den Werten aus den Best-Practice-Regionen mit ähnlichen siedlungsstrukturellen Voraussetzungen
  • Die Fahrplandichte liegt an Werktagen auf dem untersten Platz im Quervergleich. An Samstagen und Sonntagen wird diese zusätzlich noch stark reduziert.
  • Das Reisezeitverhältnis ist deutlich zu Gunsten des Pkw ausgeprägt: auf den gleichen Relationen benötigt der ÖPNV im Durchschnitt 2,5 mal so lange wie der Pkw

Die sich daraus ergebenden Handlungsfelder wurden in einem abgestuften Workshop-Prozess gemeinsam mit Vertreter:innen von Aufgabenträgern, Verkehrsunternehmen, des Freistaats Bayern und der Verbundgesellschaft diskutiert und priorisiert. Dabei haben die Teilnehmenden ein konkretes Zielbild sowie Maßnahmen entwickelt, um damit einen Beitrag zur Erreichung der Ziele des Freistaats Bayern zu leisten. Die Maßnahmen wurden anhand von Umsetzungsdauer, finanzieller Faktoren und Wirkung priorisiert. Auch die derzeitig heterogenen Rahmenbedingungen innerhalb des Verbundgebiets inklusive des variierenden ÖPNV-Angebots wurden dabei berücksichtigt.

Bis 2030 sollen entlang der ausgearbeiteten Handlungsfelder nun u.a. folgende Maßnahmen mit den Aufgabenträgern vor Ort und dem Freistaat detaillierter betrachtet werden:

  • Konsequente Mindeststandards und Vertaktung im ÖPNV-Angebot
  • Ausbau von Direkt- und Schnell-Bus-Verbindungen und kommunenübergreifenden Mobilitätsangeboten
  • Ausbau der U-Bahn-, Straßenbahn- und SPNV-Infrastruktur
  • Ausbau von On-demand- und Shared-Mobility-Angeboten
  • Verbesserung der Verkehrsmittelverknüpfung z.B. durch standardisierte Mobilitätsstationen

Die Umsetzung der abgestimmten Maßnahmen, insbesondere der konsequente Angebotsausbau des ÖPNV, kann zu einer signifikanten Erhöhung der Fahrgastzahlen führen, die allein durch die Einführung des Deutschland-Tickets nicht erreicht werden kann. Damit die Maßnahmen zeitnah umgesetzt werden und bis 2030 ihre volle Wirkung entfalten können, bedarf es jedoch neben der Entbürokratisierung von Planungsprozessen vor allem einer verlässlichen Finanzierung von Bund und Land.