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Verursacherprinzip? Fehlanzeige!

Auch nach Abschluss des Spurenstoffdialogs bleibt das Thema Arzneimittelrückstände in Gewässern ein wichtiges Thema, wie die Kampagne "Gib der Natur nicht den Rest." des BMU aktuell zeigt. Im Auftrag des BDEW hat civity neben einer Mengenprognose einen Vorschlag zur Anwendung des Verursacherprinzips im Umgang mit Arzneimittelrückständen erarbeitet.

Im Auftrag des BDEW hat civity eine Studie zur Entwicklung des Arzneimittelverbrauchs und die Auswirkungen auf die aquatische Umwelt erarbeitet. Die Ergebnisse sind u. a. in das OECD-Manuskript “Pharmaceutical residues in freshwater: Hazards and policy responses” eingeflossen. Die Studie mit dem Titel “Arzneimittelverbrauch im Spannungsfeld des demografischen Wandels – Die Bedeutung des wachsenden Medikamentenkonsums in Deutschland für die Rohwasserressourcen” prognostiziert einen Anstieg des rezeptpflichtigen Arzneimittelverbrauchs bis 2045 um bis zu 70 Prozent. Elementarer Faktor für diese Entwicklung ist der demografische Wandel: 80- bis 84-Jährige verbrauchen jährlich in etwa die 20-fache Menge Medikamente wie 20- bis 24-Jährige.

Die Wasserwirtschaft allein kann diesem Problem nur begrenzt begegnen. Investitionen in kommunale Abwasseranlagen können nicht alle Spurenstoffe signifikant reduzieren. Eine Beschränkung auf „End-of-Pipe-Maßnahmen“ der Wasserwirtschaft greifen daher zu kurz. Zur Vermeidung der Arzneimitteleinträge ist ein ganzheitlicher Ansatz aller beteiligten Akteure entlang der Verbrauchskette von Medikamenten notwendig. Hierzu zählen Hersteller, Arztpraxen, sowie Politik und nicht zuletzt die Verbraucher selbst.

Während Verbraucher häufig keinen Einfluss auf die Art und Menge der verschriebenen Medikamente haben, so können sie doch einen Beitrag zur Reinhaltung der Ressource Wasser leisten indem sie abgelaufene oder nicht mehr benötigte Medikamente ordnungsgerecht entsorgen.

Eine Zusammenfassung der Studie können Sie hier herunterladen.