Corona und die Verkehrswende
Anfang 2020 hieß es in der ÖPNV-Branche noch: „Dies ist unsere Zeit“. Die Verkehrswende war das politische Top-Thema. Die Managerinnen und Manager des ÖPNV wussten gar nicht, wo und wie sie das Geld ausgeben sollten, das ihnen die Politik zur Verfügung stellen wollte, um endlich die Verkehrswende in Angriff zu nehmen. Mit dem SARS-CoV-2-Virus legte der Hochgeschwindigkeitszug ÖPNV nun eine lupenreine Schnellbremsung hin: Mit 50–90% Fahrgastverlusten je nach Unternehmen und Region ist der öffentliche Verkehr de facto zum Stillstand gekommen. Der eigentliche Klimaretter ÖPNV wurde abrupt zur gefährlichen Virenschleuder – das genaue Ausmaß des damit verbundenen Imageschadens ist heute noch gar nicht absehbar.
In der Ausgabe Mai 2020 der Zeitschrift „Der Nahverkehr“ analysiert civity die aktuelle Situation des ÖPNV auf Basis der Erkenntisse der ersten Wochen im Lockdown. Nach der Umstellung auf Notfahrpläne, der Kasernierung von Leitstellenmitarbeitern/innen und der Umstellung der Verwaltung auf Homeoffice stellen sich für die Branche nun zwei Top-Fragen:
1. Wann kommen die Fahrgäste zurück? Damit verbunden: Wann sind wir wieder auf Vorkrisenniveau? Und wie groß werden die Erlösausfälle bis dahin sein?
2. Wann ist die Verkehrswende wieder das Top-Thema? Bzw. was bleibt für den ÖPNV langfristig an Mitteln und Priorität übrig?
Hierzu haben wir drei verschiedene Szenarien erstellt, die einen Eindruck von den wesentlichen Entscheidungsparametern vermitteln, von denen eine schnelle Erholung des ÖPNV abhängen wird. Die Szenarien sind erste Abschätzungen und bewusst nicht als Prognosen formuliert – denn dafür ist die Lage in Summe aktuell einfach noch viel zu dynamisch.
Den Artikel in "Der Nahverkehr" können Sie hier einsehen. Für mehr Informationen können Sie sich hier den gesamten Beitrag herunterladen.